Nach zwölf Jahren Leiden hilft die Salzburger Franziskanerin Michaela Lerchner nun anderen. Ein Porträt
Die heute 70-jährige Lungauerin Michaela Lerchner begann ihren Berufsweg als Pflegehelferin im Krankenhaus Tamsweg, wo Nonnen der Halleiner Schwestern Franziskanerinnen beschäftigt waren. Beeindruckt von den Frauen, wollte sie sich dem Orden anschließen. Mit 21 Jahren trat sie ins Kloster ein. Im Laufe der Jahrzehnte arbeitete sie als Krankenschwester, Stationsleiterin und zuletzt Pflegedienstleiterin in einem Altersheim. Im Juli 2006 erlebte sie einen Zusammenbruch und ließ sich in die Psychiatrie einliefern, wo man ihr eine schwere Depression diagnostizierte. Zehn Jahre lang konnte sie ihren Beruf nicht mehr ausüben, war die ganze Zeit über aber weiterhin in den Klosteralltag eingebunden. 2016 ging es ihr langsam wieder besser und ihre Psychiaterin riet ihr dazu, ihre Erfahrungen an andere Menschen weiterzugeben. Schwester Michaela Lerchner ging zum Peer Center Salzburg, einem Selbsthilfeverein für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Bald leitete sie eine Gesprächsgruppe, zwei Jahre später die gesamte Einrichtung. Heuer im Herbst beendete Michaela Lerchner ihr freiwilliges Engagement im Peer Center. Sie unterstützt aber weiterhin Menschen, die ihre Hilfe suchen. Entweder telefonisch oder sie empfängt sie jetzt bei sich im Kloster.
Wort der Woche Gestaltung: Kathrin Wimmer
Moderation und Regie: Matthias Däuble