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2023 01 15 - Ö1 - 14.05 - Der Schriftsteller und Kinderpsychiater Paulus Hochgatterer
"Anschreiben gegen den Weltverlust" -
der Schriftsteller und Kinderpsychiater Paulus Hochgatterer
Im November hat sich Paulus Hochgatterer sehr gefreut über die Ankündigung des Ausbaus der Klinik, die er als Primar leitet: Das Land Niederösterreich wird mehr als 10 Millionen Euro in die Kinder- und Jugendpsychiatrie im Universitätsklinikum Tulln investieren.
Hochgatterers Vater war Lehrer, im Haushalt in Amstetten wurde viel vorgelesen, Paulus erlebte eine unbeschwerte Kindheit in einem katholisch geprägten Milieu und sagte einmal selbst über sich, dass er ein braves und angepasstes Kind war.
Seinen Vater durfte er beim Schwarzfischen begleiten, und er meint: "Geschichten, die mehrere Generationen geprägt haben, sind irgendwann weg, wenn man sie nicht aufschreibt". Auch deshalb hat er "Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war" verfasst so wie viele weitere Werke, die seine Erfahrungen mit Menschen mehr oder weniger zum Inhalt haben. Sein Kater Pumuckl hat ihn gelehrt, dass die Frage "Kinderpsychiatrie oder Literatur?" mit der er sich abgequält hatte, eine unsinnige ist - weil "man sich nicht immer entscheiden muss, sondern im Leben ganz bequem zwei sein kann".
Seine Liebe zum Theater und der Oper hat Hochgatterer mit der Bearbeitung von Stoffen ausgelebt, die ihn bis zu den Bayreuther Festspielen brachte.
Der preisgekrönte Intellektuelle, Arzt und Schriftsteller schreibt und spricht, hört zu und hilft. In seiner Arbeit und auch in seiner Literatur sind Kinder regelmäßig die Hauptpersonen, und auch während des Höhepunkts der Corona Krise blieb er optimistisch und war sicher, "dass wir einander wieder umarmen werden".
Viele dieser Fähigkeiten könnte man auf eine ihm ganz wesentliche Frage beziehen: "Wovon sprechen wir noch, wenn wir von Dingen sprechen?"
In den "Menschenbildern" spricht Paulus Hochgatterer jedenfalls viel von den Menschen, denen er begegnet, jenen, die er in seinen Büchern leben lässt, und über sich selbst, wie er geworden ist, so wie er gerade ist.
Eine Sendung von Petra Herczeg-Rosenberg.
