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3sat - 12. 2. 21.05 - Alias - wer ist mein Vater?

"Alias - Wer ist mein Vater? 

Im Streit mit seinem Vater platzt die Bombe: Der 21-jährige Jens erfährt, dass der Mann, den er dafür hielt, nicht sein Erzeuger ist. Jahre später wühlt er sich durch alte Dias und Super-8-Filme - und findet eine Spur, die in den Libanon führt… . Preisgekrönte Dokumentation von Jens Junker.

Alias - ein sehr persönlicher Film, in dem der junge deutsche Filmregisseur Jens Junker sich auf die Suche nach seinem leiblichen Vater begibt und dabei seine sehr komplexe Familiengeschichte aufrollt.

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Eine glückliche Familie in einer heilen Welt, strenggläubige Menschen, die sich in der Neuapostolischen Kirche - nach eigenem Verständnis eine Fortsetzung der christlichen Urkirche - engagieren, so scheint die Familie von Jens Junker bei oberflächlicher Betrachtung.

Doch Stück für Stück enthüllt die Dokumentation die sehr komplexen Muster und dunklen Seiten dieser Familie. Nachdem sich seine Eltern scheiden ließen, erfährt Junker bei einem Streit mit seinem Vater, dass der möglicherweise gar nicht sein leiblicher Vater ist, dass er vermutlich von einem anderen Mann gezeugt wurde. Einem Mann, mit dem seine Mutter für kurze Zeit ein außereheliches Verhältnis hatte.

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Jens Junker trifft im Libanon Dr. Ali Abou-Khalil

"Warum bist du mit Mama zusammengeblieben", fragt Jens Junker den Mann, den er bisher für seinen wahren Vater gehalten hat. Die Antwort "Aus Pflichtgefühl, aus Pflichtgefühl gegenüber dir und deinen Brüdern".

Im Lauf der Dokumentation begibt sich Jens Junker auf die Suche nach seinem richtigen Vater. Eine Spurensuche, die ihren Anfang in seiner Heimatstadt Castrop-Rauxel nimmt, in jener Stadt, in der er bis zu seinem 20. Lebensjahr zu Hause war. In langen Gesprächen mit seiner Mutter, seinen Brüder, seinen beiden Großmüttern versucht er Licht in seine Familiengeschichte zu bringen, und stößt auf Verdrängtes, Unterdrücktes. Letztlich führt in seine Recherche bis in den Libanon. Dort hofft er, jenen Mann zu treffen, der vielleicht sein leiblicher Vater ist.

Ausgezeichnet mit dem Max Ophüls-Preis 2009

Beim 30. Filmfestival Max Ophüls Preis in Saarbrücken 2009 ist der Dokumentarfilm "Alias" des Filmemachers Jens Junker mit dem Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet worden.

Begründung der Jury:
Jens Junker will etwas herausbekommen. Über seine Familie - also über sich selbst. Es gibt da dunkle, unklare, verheimlichte, angedeutete Geschichten. Der Filmemacher ist der Detektiv, der auf willige und unwillige Zeugen stößt, auf Abwehr und Verdrängung. Das sind Zumutungen für alle Beteiligten und den Zuschauer - wie auch anders in einer Geschichte mit zwei Vätern.

Der Film endet am Mittelmeer mit einer Begegnung, die wie eine erlösende Erfindung anmutet - aber nicht weniger dokumentarisch ist als die vorangegangene ungemütliche Recherche in Castrop-Rauxel. An diesem Ende könnte die Wissenschaft alles endgültig klarstellen, aber die Protagonisten sind klüger, sie begegnen einander mit Zuneigung.

Dokumentarfilme sollen gemeinhin eine Mission haben, der Film "Alias" von Jens Junker hat seine erfüllt." 3sat.de

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