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ARTE Mediathek - Die Magie von Gesicht und Stimme

https://www.arte.tv/de/videos/093650-000-A/die-magie-von-gesicht-und-stimme/

Die Magie von Gesicht und Stimme

Gesicht und Stimme: Sie sind Spiegel der Seele, der erste Eindruck von einem Menschen. Aus ihnen lesen wir Emotionen und schließen auf den Charakter. Das lernt auch künstliche Intelligenz – und sie kann so inzwischen sogar Krankheiten erkennen. Welche Mechanismen stecken dahinter? Und was bedeutet das für uns?

Der Blick in ein neues Gesicht, der Klang einer unbekannten Stimme – für unser Gehirn ist das eine große Herausforderung. Blitzschnell muss es entscheiden: Freund oder Feind? Um in Sekundenbruchteilen zu einem Urteil zu gelangen, greift das Gehirn auf Stereotype zurück – also unbewusste Vorurteile. Mechanismen, die früher überlebenswichtig waren und heute immer noch unser Zusammenleben beeinflussen.
Wir alle versuchen ständig, hinter die Fassade des anderen zu blicken. Dazu nutzen wir vor allem die Nachahmung. So werden wir ganz unbewusst zum Spiegel unseres Gegenübers und erkennen auch das, was hinter einem Lächeln steht: Freude, Zynismus oder Verlegenheit.
In einem Gespräch synchronisieren wir aber nicht nur unseren Gesichtsausdruck, sondern auch die Stimme mit dem Gegenüber: Geschwindigkeit, Syntax, Tonhöhe, Phonetik … Die Stimme ist oft sogar das ehrlichere Signal, wenn es darum geht zu erkennen, was der andere wirklich fühlt.
Gesicht und Stimme prägen unser Miteinander auf subtile Art und Weise. Sie sind Ausdruck unserer Individualität. Während der Corona-Pandemie verlagerte sich die Kommunikation stärker in virtuelle Welten. Dort treffen wir Familie, Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunde, lernen neue Menschen kennen. Unser soziales Leben reduziert sich auf Gesicht und Stimme.
In der digitalen Welt liefern sie vor allem Datenmengen, aus denen künstliche Intelligenz immer mehr lernen kann: etwa unsere Gefühle, Gesundheit und Persönlichkeit zu analysieren, aber auch immer besser mit uns zu kommunizieren.

8. Oktober 2022 | Erscheinungsformen der Verhaltensauffälligkeit | Erziehungsberechtigte/Institutionen | Unterricht