https://www.arte.tv/de/videos/079463-000-A/jung-hinter-gittern/
Der von Kälte und Gewalt geprägte Mikrokosmos einer Jugendstrafanstalt im Ardenner Wald, nahe der belgisch-französischen Grenze: In einem Gefängnis ohne Tageslicht verbüßen junge Straftäter mehrjährige Haftstrafen. Die Jugendlichen leben auf engem Raum in einer Atmosphäre der Verzweiflung und Wut. Ihr Horizont endet am Stacheldrahtzaun, statt Sonne gibt es nur kaltes Neonlicht.
In einem rund hundert Quadratmeter großen, von elektrischem Stacheldraht umzäuntem Gefängnisbereich leben ein Dutzend jugendliche Wiederholungstäter und Schwerkriminelle zwischen 16 und 22 Jahren. Im künstlichen Licht der Neonleuchten verbüßen die „hoffnungslosen Fälle“ langjährige Haftstrafen – ohne Pläne, ohne Perspektiven. Ihre Welt besteht aus einem langen Flur, von dem 13 Einzelzellen, eine Isolationszelle, mehrere Duschen, ein kleiner Sportraum und ein Gemeinschaftsraum abgehen. Die Wachleute und Erzieher, die für die jungen Insassen zuständig sind, haben keine leichte Aufgabe – vor allem, wenn es darum geht, die Heranwachsenden aus der Abwärtsspirale herauszuholen, die sie hinter Gitter gebracht hat. Obwohl sich das Personal nach besten Kräften bemüht, durch Aktivitäten den Tagesablauf zu strukturieren, vegetieren die Häftlinge vor sich hin. Viele der Jugendlichen sind sich ihrer Taten bewusst und können ihre Lage klar analysieren. Die meisten von ihnen sehen sich als Kriminelle und zukünftige Bandenchefs. Doch in persönlicheren Gesprächen geben sie zu, eigentlich von einem normalen Leben zu träumen. Das Drehteam setzt sich mit den jugendlichen Straftätern auseinander und hört ihnen zu. Vielleicht lässt sich so begreifen, was diese Art des Strafvollzugs letztendlich für die Gesellschaft bedeutet. Denn wenn die Verurteilten ihre Strafe abgesessen haben, werden sie in die Gesellschaft zurückkehren – entweder als rechtschaffene Bürger oder wieder als Kriminelle.
· Regie :
· Eric D'Agostino
· Land :
· Frankreich
· Jahr :
· 2019
· Herkunft :
· ARTE F