Bei der Veranstaltung „Umgang mit Gewalt gegen Lehrerinnen & Fachkräfte in der Jugendarbeit“ der Fachstelle für Gewaltprävention am 3. Oktober 2012 verwies Dr. Neumayer in seinem Vortrag „Umgang mit „auszuckenden“ Klientinnen“ auf einige wichtige Aspekte, wie man sich bereits im Vorfeld auf Gespräche/Situationen vorbereiten kann, von denen man „entfernt“ befürchtet, dass sie potentiell aggressiv/konfliktträchtig/gewalttätig sein könnten. Manche der Punkte erfassen mehr die Situation von Sozialarbeiterinnen/Sozialarbeiter, doch können wir Lehrerinnen/Lehrer für unsere Sicherheit diese auch berücksichtigen:
Wir stehen nicht vor unerwarteten Entwicklung!
Wir können uns vorbereiten!
Eskalationen passieren nicht ohne Zutun!
„Wie wir drauf“ sind, ist nicht unbekannt!
Sind involvierte Personen gewaltbereit?
Sind „gefährliche“ Themen offen?
Sind aktuelle Themen voraussichtlich hoch konflikthafte?
Sind Drohungen im Raum?
Welche die eskalierenden Maßnahmen haben bisher Erfolg gezeigt?
Habe ich noch das Kindeswohl im Blick?
Dies bedeutet, dass es unbedingt notwendig ist, bei konfliktträchtigen Treffen/Gesprächen entsprechende Voraussetzungen zu schaffen:
Kann ich Ort, Zeit, Teilnehmer steuern?
Kann ich einen kooperationsfreundliches Klima schaffen?
Wie können Gesprächsziele so formuliert werden, dass es keine Verlierer gibt?
Auch mein vis-a-vis hat subjektiv gute Gründe für ihr/sein Handeln!
Sicherheit organisieren!
Nähe und Distanz regulieren!
Kolleginnen/Kollegen einbinden!
Notruf/Sicherheitsdienst organisieren!
Sitzordnungen steuern - Rücken frei!
(Polizeiunterstützung)!
Weiters ist zu beachten, dass man auf schwierige Gespräche konzentriert herangehen. Also nicht zwischen Tür und Angel!
Also nicht, wenn nur 5 Minuten Zeit sind!
Also nicht, wenn man die Unterlagen nicht vollständig hat, die zur Beurteilung einer Situation unbedingt notwendig sind!
Keine Anrufe, die unterbrechen können!
Man kann Themen aufnehmen - ich sehe, dass sie dringend ein Gespräch brauchen, ich möchte mir aber für sie ausreichend Zeit nehmen, weil mir das wichtig ist - aber man muss sie nicht annehmen! Vereinbaren Sie einen Termin, der genügend Zeit gibt, die entsprechenden Vorbereitungen für eine gedeihliche Entwicklung des Gesprächs zu organisieren und sicherzustellen!
Vor allem Berufseinsteiger mögen sich die notwendige Unterstützung durch die Direktion und/oder erfahrene Kolleginnen und Kollegen organisieren.