Besonders Schulen sind Orte, an denen Kinder, Jugendliche und PädagogInnen mit verschiedenen Hintergründen zusammen kommen, voneinander lernen und in Konflikt geraten. Heterogenität - Vielfalt – Diversität ist Normalität in unserem Bildungssystem/ an unseren Schulen/ in unseren Schulklassen. Unterschiede in der Geschlechtszugehörigkeit, Aussehen, Sprache, Herkunft, Alter, Lernverhalten, Lernmotivation, sozio-ökonomische Verhältnisse, Vorkenntnisse usw. können bzw. sind von Schülern zu SchülerInnen, Studierenden und Lehrkräften unterschiedlich.
Das derzeitige Bildungssystem und die österreichische Schule sind aber im Grunde „monolingual, monokulturell ausgerichtet.“ (Yildiz/Krautzer o.J., S.1) In den Augen der gender- und diversitysensiblen Pädagogik und Bildungswissenschaft ist der Regelunterricht an österreichischen Schulen auf einen „Normschüler“ (weiss, männlich, Mitteleuropäisch, Mittelschicht) zugeschnitten und angepasst. Dies bedeutet, laut Yildiz und Krautzer, dass „bisherige Konzepte in diesem Bereich (…) kaum mit den Lebenswirklichkeiten der Betroffenen“ korrespondieren und „das gegenwärtige österreichische Bildungssystem die Wirklichkeit der Kinder und Jugendlichen in wichtigen Zielen verfehlt.“ (vgl. ebd.)
Das Konzept des Managing Diversity setzt die Vielfalt der Individuen und deren Begabungen als zentrale Ressource in den Fokus. Hierfür muss das Bildungssystem „lösungsorientiert auf die Herausforderungen der Zeit“ (multikulturelle Gesellschaften, sprachliche Vielfalt, verschiedene
kulturelle und religiöse Hintergründe, unterschiedliche sozio-ökonomische Voraussetzungen und Vorerfahrungen usw.) eingehen, die Vielfältigkeit der Lernenden (und Lehrkräfte) anerkennen und als selbstverständlich betrachten, Komplexität innerhalb und zwischen Gruppen wahrnehmen und dies in
der schulischen Praxis umzusetzen.
Daher sollen Lehrerinnen und Lehrer zunehmend z.B. für geschlechterrelevante Prozesse und ihre Wirkungen (gesellschaftliche Einschlüsse/Ausschlüsse, Stereotypisierungen, Machtverhältnisse etc.) sensibilisiert werden und unterschiedliche Erfahrungen, Fähigkeiten und Kompetenzen der
Schülerinnen und Schüler als Lernvoraussetzungen und als für alle dienliches Potentiale anerkennen.
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