Ja, sofern man seine eigene Verantwortung nicht an die Mitschüler/innen abschiebt.
Vanek-Gullner widmet in ihrem Buch (Kinder in Liebe disziplinieren. öbv-hpt 2006, S. 14-16) dieser Frage einen eigenen Abschnitt. Kinder brauchen die Peergroup und in vielen Bereichen und spätestens in der Pubertät stellen sie die bedeutendste "Erziehungsperson" dar. Die Kraft dieser Gruppe gilt es im positiven Sinn zu nutzen.
Mitschüler/innen sind Vorbilder, Rückmelder/innen, verdeutlichen und verstärken das Verhalten und die Erziehungsziele der Lehrerin/des Lehrers.
Im Rahmen entsprechender Unterrichtsgestaltung, die die Interaktion von Kindern als wesentliches Element und Methode ansehen (z.B. Kooperatives Lernen, Think-Pair-Share, Jigsaw - http://de.wikipedia.org/wiki/Kooperatives_Lernen, ), können Mitschüler/innen immer wieder verhaltensauffällige Kinder einbeziehen und sie damit vom Rand in die Gruppe holen. Dabei kommt der Lehrerin/dem Lehrer die große Verantwortung zu, darauf zu achten, dass die Kinder, die mit dem schwierigen Mädchen/Buben arbeiten, durch diese Aufgabe nicht überfordert sind oder in ihrem eigenen Lernfortschritt gehemmt werden.
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