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Motivation von verhaltensauffälligen Kindern/Jugendlichen

Viele Kollegen und Kolleginnen fragten mit ähnlichem Anliegen an, weswegen hier versucht werden soll, diese wichtige Frage rund um den Unterricht von verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen beantwortet werden soll. Die Suche nach dem Rezept ist leider ergebnislos, da ein solches schlichtweg nicht gegeben werden kann.

Es liegt leider in der Natur der Sache, dass verhaltensauffällige Kinder im normalen Setting trotz vielfacher Versuche und Angebote auffälliges Verhalten zeigen. Es ergibt sich sehr häufig ein langfristig notwendiges gemeinsames Bemühen mehrerer Personen und auch Institutionen um das Kind. Dies ist mitunter sehr anstrengend, frustrierend und mit scheinbar nur kleinen Erfolgen belohnt (H. v. Hentig: wenn die Gedanken groß genug sind, können die Schritte klein sein). Doch ist es für jedes Kind wichtig, sich um sein Wohl und seine positive Entwicklung einzusetzen.

Hilfreich ist es dabei, sich mit Kollegen/Kolleginnen zu koordinieren und gemeinsam den schwierigen Weg zu gehen. Folgt man beispielsweise Joachim Bauers Ausführungen zu den Spiegelneuronen so erfährt man, dass sehr viele der Signale, die jeder von uns aussendet vom anderen verstanden werden und wir uns über diese neurologische Struktur in die Gedankenwelt des Gegenüber versetzen können, was es uns ermöglicht, Handlungskonzepte zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse des anderen maßgeschneidert erscheinen. Die gemeinsame Arbeit mit Kollegen/Kolleginnen ermöglicht eine Vernetzung dieser spiegelneuronalen Vernetzung und damit einer Vergrößerung der Chance, Handlungsmöglichkeiten für den Unterricht eines speziellen Kindes/einer speziellen Gruppe von Kindern zu entwickeln. Doch kann es niemals eine Garantie geben, dass das was sich ein Lehrer/eine Lehrerin überlegt, das ist, was bei einem Kind ankommt.

Ein wesentlicher Schritt ist es, selbst der/die Handelnde zu sein, aus dem Reagieren ins Agieren überzutreten. Wenn dieses Planen von Unterricht dem verhaltensauffälligen Kind Chancen für erfolgreiches eigenständiges Handeln bietet, es sich sicher sein kann, dass das was es tut in Ordnung ist, so sind die zentralen Kriterien von Unterricht bereits beschritten.

Und dann braucht es viel Geduld, einen langen Atem, Kollegen/Kolleginnen, die gemeinsam den Weg gehen, Kooperation mit den Eltern und gegebenenfalls außerschulischen Institutionen.

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5. September 2009 | Unterricht