Aufstocken! Diagonal zum Thema Personalmangel.
Anschl.: Diagonals Feiner Musiksalon
Ob in Krankenhäusern oder Kindergärten, Altersheimen oder Arztpraxen, ob in Schulen oder Werkstätten, in Geschäften oder der Gastronomie, Finanz, Justiz, Infrastruktur, der Industrie: überall sind sie derzeit gefragt: Wesen mit Augen, Ohren, Hirn und Händen. Sie heißen Mitarbeiter:innen, neuerdings "Mitarbeitende", Arbeitskräfte oder Beschäftigte, Team oder Personal. Sie sind eine "Kostenart" in der Betriebsbuchhaltung, genaugenommen die wichtigste und oft die teuerste. Manchmal versteckt man einen Teil von ihnen unter den "Sachkosten"; und nicht gerade wenige werden gerne "ausgelagert". Bezahlen muss man sie trotzdem. Da und dort spricht man jetzt sogar schon von besseren Löhnen, denn ihre Spezies ist rar geworden.
Was tun gegen den Personalmangel? Wie konnte es so weit kommen, dass viele Branchen "händeringend" Menschen suchen, männlich/weiblich/divers*, junge und ältere, Facharbeiter und Führungskräfte, Zupackende in allen Hierarchieebenen? Was wurde versäumt und verschlafen? Personalkosten zu minimieren und zu "rationalisieren" - war das die dümmste Idee aller Zeiten?
Aufstocken! Das mag die plausibelste Lösung sein und all jenen helfen, die im Team übriggeblieben sind und Aufgaben für Zwei erledigen (müssen). In tausenden Firmen klagen Menschen über eine enorme Arbeitsverdichtung, über ständigen Druck und Stress. Wie ist darauf zu reagieren: mit Aufstocken? Oder weiterhin mit mehr Maschinen, Robotern, mit Digitalisierung? Oder soll man einfach auf die Öffnung des "Arbeitsmarktes" hoffen - auf Zuwanderer, Flüchtlinge, und Billig-Arbeiter:innen? Aufstocken! Wäre doch eine schöne Utopie?
Präsentation: Andrea Hauer