Mit Karoline von Perin nahm die Geschichte für die Rechte der Frauen in Österreich ihren Anfang. Lea Roma befördert anhand neu entdeckter Briefe und Akten bisher unbekannte Details über die große Persönlichkeit ans Tageslicht.
Der Verlauf eines nach ihr benannten Straßenzugs in der Wiener Seestadt lässt sich mit dem symbolisch angelegten Schotterweg schon ganz gut erahnen. Mit dieser geplanten Gewerbestraße widerfährt Karoline von Perin, Galionsfigur für Frauenrechte während der Revolution von 1848, eine erste größere Würdigung.
1806 als Tochter des Pomologen und Philanthropen Andreas Joseph von Pasqualati in Wien geboren, heiratete sie 24-jährig den Hofbeamten Christian Perin von Gradenstein. Der tragische Verlauf dieser Ehe sensibilisierte die Mutter von drei Kindern schon sehr früh für die prekäre Situation von Alleinerzieherinnen. Ihre Forderungen nach Gleichstellung mit den Männern sowie einer höheren Schulbildung für Mädchen, wiedergegeben in den Statuten des ersten Wiener demokratischen Frauenvereins, entsprangen keineswegs der spontanen Laune einer exaltierten Adeligen, wie man im ersten Moment vermuten würde, sondern waren nichts anderes als ein Resultat ihrer jahrelang selbst erlittenen familiären Situation.
Ihr unzeitgemäßes Engagement für Frauenrechte forderte seinen Preis: Nach Niederschlagung der Revolution verlor sie das Sorgerecht für ihren minderjährigen Sohn, ihr gesamtes Vermögen wurde konfisziert und sie galt als kompromittiert auf Lebenszeit.
Lea Roma hat sich auf Karoline von Perins Spuren begeben und befördert anhand neu entdeckter Briefe und Akten immer mehr bisher unbekannte Details und tragische Erkenntnisse ans Tageslicht, über eine starke Persönlichkeit, mit der die Geschichte für die Rechte der Frauen in Österreich ihren Anfang nahm. "Das weibliche Geschlecht überhaupt. Karoline von Perin - Pionierin für Frauenrechte."
Sprecher:innen: Caroline Athanasiadis, Elisabeth Findeis, Alexander Rossi, Eszter Hollosi, Michael Köppel
Komposition: Melissa Coleman
Ton: Milos Ikic, Fridolin Stolz
Redaktion: Eva Roither
Einigen Interviewpartner:innen, die beratend zur Seite standen, aus Platzgründen aber nicht in der Sendung vorkommen, sei gedankt: Monika Faber (Institut Bonartes), Sr. Ingeborg Kapaun (Congregatio Jesu), Vanessa Payer Kumar, Sabrina Schmid, Ingrid Spörk (Aspern Die Seestadt Wiens), Julia Stering (Friedhöfe Wien), Norbert Suchanek (Hotel Wandl), Isabella Wasner-Peter (Wienbibliothek im Rathaus), Oliver Woog.