Die Geschlechterdebatte zwischen Rotraud Perner und Romeo Bissuti
Der Fall Till Lindemann, #MeToo und die Tatsache, dass jede dritte Frau von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen ist, machen deutlich: Die Unterdrückung von Frauen durch Männer ist allgegenwärtig, vielschichtig und hat Tradition. Sie ist einer der entscheidenden sozialen Mechanismen, um Frauen in Männern untergeordnete Positionen zu zwingen. Ein Ende scheint nicht in Sicht.
Doch wie ausweglos ist die Situation tatsächlich? Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es? Und wie kann Gewalt gegen Frauen auf struktureller, aber auch auf persönlicher Ebene beendet werden? Der Ruf nach einer Lösung kommt hauptsächlich von Frauen. Doch Gewalt gegen Frauen fängt bei Männern an, sagt Romeo Bissuti, Psychologe und Leiter des Männergesundheitszentrums MEN: "Wir müssen das mit Männlichkeit verbundene Gewaltprivileg zum Thema machen und Männer dafür gewinnen Teil der Lösung des Problems zu werden."
Darin ist er sich mit der Juristin und Psychotherapeutin Rotraud Perner einig, die in der Ö1 Science Arena vor allem die Seite der Frauen beleuchtet. "Kämpfen alleine ist die falsche Methode, um gegen Gewalt gegen Frauen vorzugehen. Frauen brauchen eine Strategie. Sich zu wehren alleine, reicht nicht." Eine spannende Diskussion aus dem Wiener Ringturm unter der Moderation von Mari Lang.