Dietrich Eggert hat in seinem Buch - Von den Stärken ausgehen...: Individuelle Entwicklungspläne in der Lernförderungsdiagnostik. Verlag Modernes Lernen - sehr deutlich ausgeführt, dass das Betonen der Stärken der wesentliche Anker ist, um Veränderungen selbst angehen zu können.
Lernen unter Druck arbeitet immer mit den Faktoren Macht und Angst. Beide Begriffe sind nicht mit positivem Erleben und Entwicklung verbunden - ganz im Gegenteil.
Jedes Verhalten hat für den Handelnden/die Handelnde selbst Sinn!
Auch wenn es für den Beobachter/die Beobachterin noch so eigenartig erscheinen mag. Indem Verhalten "sanktioniert und bestraft" wird, wird auch immer ein Teil des sinnvollen Verhaltens eines/einer Handelnden (egal wie alt) "sanktioniert und bestraft". > ich erlebe, dass zumindest ein Teil von mir (in der Sprache der Sanktion wird aber niemals so differenziert, sondern immer gesagt "Du bist ...") nicht in Ordnung ist.
Nur selten hat man bei schon problematischem Verhalten Möglichkeiten, sein Verhalten so ganz einfach zu verändern; also nicht mehr trotzig verweigernd zu sein, sondern fröhlich und kooperierend.
Um das zu schaffen, brauche ich (Handlungs-)Räume, in denen ich mich wohl und sicher (!!!) fühle und mich erfolgreich erlebe und dieses Erfolgreich-Sein auch rückgemeldet bekomme. Dann wird dieses erfolgreiche Handeln erst Teil meines Selbst werden können und mir hinkünftig als Handlungsalternative zur Verfügung stehen.
Die Frage: Wie soll ich das tun? ist an sich leicht beantwortet und ist in der Praxis doch so schwer. Es braucht immer wieder Ideen für kleine(!) Handlungsmöglichkeiten und Schritte, die das Kind schaffen kann und für die es gelobt wird. Das Kind muss diese Aufgabe als Herausforderung ansehen, die es schaffen kann. Diese Aufgabe muss also durchaus individuellen Schwierigkeitsgrad haben.
Es ist die Kunst des Pädagogen/der Pädagogin eben solche Aufgaben zu erfinden; Das kann das Nach-Nebenan-Gehen genau so sein, wie das Abschreiben aus dem Buch, das Selbständige Rechnen, das Bringen einer Hausübung, das Sitzen neben einem Kind, das Anders-Reagieren auf Provokation, .....
Und dann braucht es noch viel Geduld, den Mut manchmal einen neuen Weg zu gehen und vielleicht noch (das ist sogar sehr wichtig) die Unterstützung von Kollegen/Kolleginnen/Direktion.
© Germany