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Regeln in der Klasse aufstellen

Es ist sicherlich zu begrüßen und zu unterstützen, wenn Verhaltensregeln diskutiert und gemeinsam erarbeitet werden. Die aktive Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen in diesen Prozess vermittelt Ihnen Teilhabe am Schulleben, zeigt Ihnen, dass man sie akzeptiert werden und auf Ihre Meinung wirklich Wert legt.
Bei diesem Prozess muss aber auch geklärt werden, ob die formulierten Regeln und die daraus folgenden verlangten/erwarteten Verhaltensweisen den Schülerinnen/Schülern verständlich sind. Es zeigt sich, dass die "Übersetzung in konkretes Verhalten" vielen Kindern schwer fällt. Dabei hilft es, zu den unterschiedlichen Regeln konkrete Verhaltensweisen zu üben und diese dann in ihrer positiven Wirkweise auch aufzuzeigen. Dies muss immer wieder geübt werden. Das betrifft die ersten Schuljahre im Grunde genauso wie die letzten.> soziales Lernen erfasst unser ganzes Leben und es gibt auf diesem Gebiet immer etwas zu lernen und zu üben. Es hilft, einzelne Regeln und die damit verknüpften positiven Verhaltensweisen abwechselnd in den Mittelpunkt zu stellen. Sozusagen nicht alle Regeln aufstellen und von heute auf morgen davon auszugehen, dass alles sofort umgesetzt werden kann.

Weiters muss bei der Erarbeitung von Regeln auch der Aspekt der Konsequenzen mitgedacht und miterarbeitet werden. Regeln ohne Konsequenzen machen keinen Sinn und sind nur Worthülsen, die eigentlich kontraproduktiv sind! Konsequenzen müssen aber immer im jeweiligen Kontext der Regel gedacht werden, d.h. die Schwere von Konsequenzen muss (!!!) etwas mit der Schwere des Regelvestoßes in einem klaren Verhältnis stehen. Außerdem muss zuvor klar sein, welche Konsequenz auf welchen Regelverstoß folgt!

Ein wichtiger Gedanke soll aber zur grundsätzlichen Gestaltung von Konsequenzen geäußert werden: Als Ziel von Verhaltensregeln steht die Einhaltung von Regeln. Wie anhand vieler Untersuchungen und Studien zu zeigen ist, ist Lob wesentlich erfolgreicher als Strafe. Es kann nun angedacht werden, erfolgreiches Einhalten von Verhaltensregeln zu belohnen. Es ist für viele Kinder/Jugendliche keine Selbstverständlichkeit, dass sie bestimmte Regeln auch tatsächlich einhalten können (sonst müssten sie ja nicht geübt werden!). Wenn der Fokus von der Strafe für Verfehlungen auf Lob für erfolgreiches Verhalten gelegt wird, kann das weitreichende und nachhaltige Folgen für die/den einzelne/n Schüler/in und die gesamte Gruppe haben. Jede/r wird gerne gelobt und bekommt Anerkennung. Wenn Lob und Annerkennung also gezielt auch für bestimmtes Verhalten eingesetzt wird, zeigt es den Schüler/innen auch, dass sie auf der Ebene sozialen Verhaltens erfolgreich sein können und dass dieses persönlich angenehme und gute Folgen haben kann.
!!!Dieser Prozess geht leider nicht von heute auf morgen!!! Es braucht immer wieder Üben, es braucht immer wieder eine Auseinandersetzung mit Regeln und Verhaltensweisen, erfolgreichem Verhalten und Verfehlungen.

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23. Oktober 2010 | Unterricht