Eine alte Frau und ein junger Wirtschaftsmensch. Beide ausgespien. Er von der Blase, sie vom Leben überhaupt. Zwei Überflüssige, die alles trennt, vielleicht bis auf diesen verschwindenden Rest, ihr Verschwinden selbst. Und vielleicht gibt es sie ja, diese fast historischen Momente, in denen die Gegensätze in eins fallen. Ganz kurz. Vielleicht ein Blick am U-Bahnsteig. Und es kommt schon mal vor, dass jemand auf die Gleise fällt und unter die Räder kommt und verschwindet. Und so zwingt dieser Monolog zwei Stimmen in einen Körper. Immer eine Stimme zu viel, ein Überflüssiger, eine Überflüssige mehr, als der Körper ertragen kann. Bis am Ende wieder Ordnung herrscht, der historische Moment nie gewesen ist und man sich des Überschusses entledigt hat.
Kartenpreise Nachbarhaus:
10,- Euro / keine Ermäßigungen
"Es darf kein Hindernis geben, wenn es gilt, die famose Schauspielerin Katja Jung in einer ihrer verblüffenden Rollengestaltungen zu bewundern. Im "Nachbarhaus" des Wiener Schauspielhauses hat man Jung in einen frontal einsehbaren Kasten gesperrt: Da sitzt sie im unwohnlichen Sperrholzspind (Bühne: Michael Zerz), bläst ein wenig Trübsal und ähnelt doch auch einem Singvogel, den ein herzloser Mensch in eine Kommode gesteckt hat. Jung führt in Ewald Palmetshofers Monolog Körpergewicht. 17% das Leben gleich zweier Verliererexistenzen vor. (...) Durch die Entlüftungsklappen ihrer Puppenstube liebäugelt eine seelisch Eingeschüchterte mit der Welt. Chapeau!" Der Standard