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Sinn von Verhaltensauffälligkeiten

An anderer Stelle dieser Seite wurde darauf hingewiesen, dass Verhaltensauffälligkeiten für die/den, die/der diese zeigt, einen guten Sinn machen. Das mag überraschen, für die/den, der gerade in der Klasse mit Schüler/innen mit massiven Auffälligkeiten konfrontiert ist/war, vielleicht ist diese Aussage sogar provokant.

Einerseits verweist Verhalten auch immer auf emotionale Befindlichkeit. jede Kommunikative Äußerung hat emotionale Anteile. Indem ich mich also mitteile, sage ich immer auch etwas über mich selbst.
Ist also meine emotional-soziale Seite belastet, wird sich das auch in meinen Äußerungen, meinem Gesprächs- und Sozialverhalten, meinen Handlungen ablesen lassen. Je geringer diese Belastungen sind, desto freier kann ich agieren, desto offener kann ich kommunizieren, desto sozialer kann ich mich verhalten, da ich mich emotional "in meinem Gleichgewicht" befinde. Ich kann als ich agieren.

Kinder und Jugendliche sind wesentlich stärker von ihren Emotionen "gesteuert" als Erwachsene, denen aufgrund von Lebenserfahrung bewusst ist, dass auf Regen Sonnenschein kommt, schwierige Situationen zu lösen sind. Sie nehmen sich auch als weitgehend unabhängig wahr, wissen um ihre Handlungsfähigkeit und ihre Kompetenzen - und dennoch  ....
Kinder und Jugendliche sind in hohem Maß von ihren Familien abhängig, vor allem emotional. Viel mehr als Erwachsene sind sie ausgeliefert und können mit einadäquatem Erziehungsverhalten nicht bzw. nur bedingt umgehen, insbesondere, wo sie doch über die grundlegende Beziehung zu ihren Eltern mit diesen so eng verbunden sind. Der gute Sinnd der Verhaltensauffälligkeit liegt an dieser Stelle also vor allem in seinem Signalcharakter. Kinder und Jugendliche zeigen auf diese Weise auf, lassen uns wissen, dass es ihnen emotional nicht gut geht. Sie sich an einer oder mehreren Stellen ihres Lebens nicht so wohl fühlen, wie sie selbst es gerne hätten.

Andererseits wissen Kinder und Jugendliche um ihre Steuerungskräfte und -möglichkeiten nur teilweise Bescheid.
Aber sie erleben, dass sie über Handlungen etwas auslösen, sozusagen systemisch wirkmächtig werden. Emotional belastete Handlungen, die vor allem über einen hohen Anteil an Angst verfügen, dienen vor allem dazu, auf sich und seine belastete Situation aufmerksam zu machen, aber auch dazu, wiederum handlungsfähig zu werden und auf sein direktes Umfeld steuernden Einfluss nehmen zu können. Der gute Sinn der Verhaltensauffälligkeit liegt in der Möglichkeit, wirkmächtig zu werden, indem man entweder sein Umfeld ausagierend zum Reagieren bringt oder sich auf sich und in sich zurückzieht, da man sich aus diesen Signalen an seine Umwelt mehr erwartet.

!!!!Diese Prozesse laufen vor allem unbewusst ab!!!! Es kann also nicht genug sein, einem betroffenen Kind zu sagen, "Jetzt reiß dich z´samm!" oder "Iss was!" Betroffene Kinder und Jugendliche brauchen unsere Hilfe!!!!

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26. Januar 2011 | Erscheinungsformen der Verhaltensauffälligkeit