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Systemisches Aggressionsmanagement

Die Entstehung von SAM

Das Systemische Aggressions-Management, SAM, das heute in verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen geschult, gelebt und weiterentwickelt wird, hat seine Anfänge in einer Einrichtung für geistig und körperlich behinderte Menschen in einem kleinen Ort in Mecklenburg-Vorpommern. Im Jahre 1994 arbeitete und lernte Dirk Schöwe dort, wie bereichernd stetiges Suchen und gelebte Achtsamkeit in herausfordernden Kontexten sein kann. Dabei erkannte Schöwe, dass Menschen selbst stetig die Veränderung sind und lediglich darauf geachtet werden darf, dass ihre Entwicklungsinitiativen begleitet und unterstützt werden. Aus dieser Zeit stammen erste Erkenntnisse, die später zu SAM-Prinzipien werden sollten, wie zum Beispiel, dass nicht die Störungen, sondern das Schöne Vorrang hat, und dass das professionelle Faul-Sein eine Haltung ist, die sicherstellen kann, das keiner verloren geht.

Später, im Jahre 1996, während der Arbeit mit schwer hospitalisierten geistig und körperlich behinderten erwachsenen Menschen, stieß Schöwe an herausfordernde Grenzen, die sein Leben und damit auch das Konzept das SAM prägen sollten. Er war zu dieser Zeit Leiter eines Förderzentrums und auf der Suche nach einem praktischen, leicht anwendbaren und dabei auch wirksamen Konzept, das es möglich macht, geistig und körperlich behinderte Menschen so zu fördern, dass sie wieder Vertrauen zu Menschen und zur Teilhabe an der Gesellschaft erlangen können. Gleichzeitig sollte dieses Konzept ein Umdenken nicht nur bei Klienten, sondern auch bei Mitarbeitern ermöglichen. Doch alle Literaturrecherche blieb ergebnislos und so beschloss er damals, mit seinem Team eigene Wege zu gehen. Ideen wurden kreiert, Gewohnheiten auf den Prüfstand gestellt, wiederkehrende Muster von Klienten und Mitarbeitern aufgedeckt und nach Möglichkeiten gesucht. Dabei entwickelte sich aus einem konfliktorientierten Denken die heutige möglichkeitsorientierte Lebens- und Arbeitsweise.

Mit dieser neuen Ausrichtung gründete Dirk Schöwe im Jahr 2002 seine eigene Praxis für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit verschiedensten Aggressionshintergründen. So folgte Schöwe im Februar 2003 dem Impuls, die bekanntesten Theorien zum Thema Aggression und Gewalt zu bündeln und zu einem Modell, der AggressionsAcht, zusammenzufassen. Dabei waren Friedl Alfa und Bärbel Lorenz wichtige Unterstützerinnen. Mit der AggressionsAcht als Fundament schuf er im selben Jahr das Konzept des Systemischen Aggressions-Managements. Auf Grund der großen Nachfrage nach Schulungen im SAM wurde eine Schulungseinrichtung, zunächst in Form einer GbR, gegründet. Daraus entstand 2011 das Institut für Systemisches Aggressions-Management.

Das Institut für Systemisches Aggressions-Management vermittelt heute SAM in Deutschland, Österreich und der Schweiz und unterstützt Familien, Institutionen wie Kindergärten, Schulen, Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, Einrichtungen für Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen, klinische Einrichtungen, Jobcenter, Justizvollzugsanstalten und unterschiedliche Wirtschaftsunternehmen bei der Implementierung.

Das Institut für Systemisches Aggressions-Management richtet sich nach den Grundwerten des Dachverbandes, der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF).(Für weitere Informationen dazu klicken Sie hier: DGSF.)

 

Was ist SAM?

Das Systemische Aggressions-Management (SAM) bündelt unterschiedlichste bereits bewährte Methoden für den Umgang mit Aggression und Gewalt. Somit ist es ein Komplexitätsminderer und bietet ein Handlungsrepertoire für den professionellen Umgang in herausfordernden Situationen. Es wurde zur Gewaltprävention, -intervention und -nachsorge für alle Lebenskontexte und Altersgruppen entwickelt.

Das Konzept wird vom ISAM, einem Netzwerk aus Experten der Psychologie, Pädagogik, Wirtschaft, Medizin und der Justiz getragen. Mit SAM werden eine ressourcenorientierte Kommunikations- und Arbeitshaltung sowie Methoden vermittelt. Es soll Stressfaktoren minimieren, Arbeitssicherheit gewährleisten, Burnout vorbeugen und kommunikative Prozesse wirksam verbessern.

Das Systemische Aggressions-Management© selbst befindet sich in einem ständigen Erneuerungsprozess, dessen Selbstverständnis es ist, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse mit den praktischen Erfahrungen aus der Basis abzugleichen und konzeptionell einzubinden. Ziel des Konzeptes des Systemischen Aggressions-Management© ist es, eine Kultur der Achtsamkeit zu bewahren bzw. zu initiieren – eine Kultur, die

  • Konflikte als Chance zur Veränderung willkommen heißt;
  • jeden einzelnen in seiner Individualität berücksichtigt;
  • Möglichkeiten im Umgang mit Aggression zur Verhinderung von Gewalt entstehen lässt.

28. Mai 2018 | Erscheinungsformen der Verhaltensauffälligkeit | Erziehungsberechtigte/Institutionen | Unterricht