Zunächst ist ganz sicherlich alles zu unternehmen, damit es nicht zu tätlichen Auseinandersetzungen zwischen Schülerinnen/Schülern kommt.
Aggressive/Gewaltvolle Ausbrüche kündigen sich so gut wie immer an, sind zumeist Zeichen einer massiven emotionalen Überforderung und gleichzeitig auch Signal für ein Fehlen adäquater Ausdrucksformen, die entweder vorab schon wirksam eingesetzt werden können bzw. in einer unerwartet eintreffenden Situation zu einer gewaltlosen Klärung eingesetzt werden können.
So es uns als Lehrer/innen gelingt, die Situation zu erkennen gilt es, die Aggression mit Mut und Entschiedenheit zu stoppen. Grenzen müssen klar und rechtzeitig gesetzt werden! Ist die Situation bereits im Eskalationsstadium, sodass Blickkontakt, Gesten, physische Nähe zum aggressiven Kind (ohne Unterrichtsunterbrechung) nicht mehr nützen, kann man grundsätzlich die Regel: „Stoppen – abbrechen – dazwischentreten“ anwenden. Das muss mit aller Entschiedenheit passieren und fordert ein klares Dazwischen- und Auftreten. Damit wird dem Opfer auch entsprechender Schutz geboten. Hier ist es angeraten, dass Lehrer/innen oder Schüler/innen (siehe unten), die dazwischen gehen und tätliche Konflikte beenden, dies nicht allein tun. Es kann passieren, dass die Tätlichkeiten auf die/den Dazwischentretenden übertragen werden und in die Auseinandersetzungen geraten. Dies wird z.B. im Part-Training sehr klar praktiziert, das vor allem bei Kindern/Jugendlichen mit hoher Aggressionsbereitschaft zum Einsatz kommt (http://www.parttraining.at/index.php?article_id=70).
Es erscheint weiters im Kontext des Sozialen Lernens und der Peer-Mediation spannend und sehr unterstützenswert, wenn innerhalb der Gruppe der Schüler/innen Kompetenzen zur Gewaltprävention angebahnt und institutionalisiert werden. Dazu gibt es mittlerweile unzählige erfolgreiche Beispiele, die in Summe zur Reduktion der tätlichen Aggressionsausbrüche führte (http://www.gemeinsam-gegen-gewalt.at/die-weisse-feder/ oder http://www.bmukk.gv.at/medienpool/13866/peermed06.pdf).
Eine besondere Rolle kommt danach der Aufarbeitung des Konflikts zu, in deren Mittelpunkt die zukünftige gewaltlose Kooperation stehen muss.
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