Beim Lesen vollbringt unser Gehirn eine wahre Meisterleistung:
Innerhalb weniger Sekunden entziffern wir die uns umgebende Zeichenflut.
Was uns so selbstverständlich erscheint, beruht auf erstaunlich komplexen
Vorgängen, die uns nicht bewusst sind. Ein aktueller Blick in die
Neurowissenschaft.
Lesen gehört zu typischen Tätigkeiten des modernen Menschen:
Dem erwachsenen Leser ist sie offensichtlich so stark in Fleisch und Blut
übergegangen, dass uns die komplexen Abläufe im Gehirn, wann immer wir
ein Buch oder eine Zeitung aufschlagen oder einen Text vom Bildschirm
ablesen, nicht bewusst sind. Bei jedem Lesevorgang sind Neuronen gefordert,
die mit unglaublicher Präzision und Effizienz arbeiten. Noch ist es nicht gelungen,
diese neuronalen Höchstleistungen im Computer nachzubilden. Doch die
Wissenschaft beginnt, die zugrunde liegenden Abläufe zu erforschen. Stanislas
Dehaene ist Spezialist für kognitive Psychologie und bildgebende Verfahren in
der Hirnforschung und lehrt am Collège de France in Paris. Er führt durch die
spannende filmische Untersuchung zur Ergründung der beim Lesen mobilisierten
Nervenbahnen. Es bedurfte etlicher entwicklungsgeschichtlicher Etappen, bis
der Mensch mit seinem für derartige Aufgaben nur unzureichend
gerüsteten Hirn zunächst behelfsmäßig und später systematisch Laute, Wörter
und Zeichen bilden und schließlich ein ganzes Alphabet entwickeln konnte.
(Text Homepage Arte)
http://www.arte.tv/guide/de/042588-000/wie-unser-hirn-lesen-lernt
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