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Was können Lehrer/innen und Eltern für eine Verhaltensänderung aggressiver Kinder tun?

Für den Umgang mit aggressiven Kindern und eine Veränderung der aggressiven Verhaltensweisen gilt in besonderer Weise die Empfehlung:

  • die positive Beziehung zum Kind/zum Jugendlichen stärken
  • klare Regeln aufstellen
  • das Kind loben
  • Regeln konsequent einhalten
  • konsequentes Erziehungsverhalten zeigen und berechenbar/klar und fair sein

Es ist von großer Bedeutung, dass aggressives Verhalten nicht zur Durchsetzung von Wünschen, Interessen, Ideen führt und damit erfolgreich ist. In diesem Fall tritt eine Selbstverstärkung aggressiven Verhaltens ein und wird wiederholt werden.

 

Bevor es zur Durchsetzung negativer Konsequenzen durch den Lehrer/die Lehrerin kommt, werden Aufforderungen gegeben, die die negative Konsequenzen ankündigen. Dazu gibt es einige Hinweise:

1. Anforderungen müssen durchsetzbar sein!

Schon vor dem Aussprechen der Anforderung muss klar sein, ob und wie die Anforderung durchsetzbar ist bzw. was machbar ist, wenn die Anforderung nicht eingehalten wird.

2. Beim Aussprechen der Anforderung muss das Kind aufmerksam sein!

3. Anforderungen und Aufforderungen sind keine Bitten!

Das ist aber kein Grund, bereits beim Aussprechen von Anforderungen und Aufforderungen streng zu blicken und zu sprechen.

4. immer nur eine Anforderung oder Aufforderung aussprechen!

Viele Kinder haben Schwierigkeiten damit, sich mehrere Anforderungen oder Aufforderungen auf einmal zu merken.

5. überprüfen, ob der Anforderung/Aufforderung nachgekommen wird!

 

Als Möglichkeiten konsequenten Verhaltens geben Petermann, F.; Döpfner, M. und Schmidt, M. (2008) an (Verweis auf die Interventionsformen nach Redl, die ebenfalls in den HeLv-FAQ aufgenommen wurden):

1. Natürliche negative Konsequenzen

Wiedergutmachung

Ausschluss (wenn dieser keine Belohnung ist)

Entzug von Privilegien

Einschränkung des Handlungsspielraums

2. Natürliche Konsequenzen

Sie ergeben sich direkt aus der Situation (ich ziehe mir eine dünne Jacke bei kaltem Wetter an > ich friere)

3. Durchführung der negativen Konsequenz

Benennen der Regelverletzung und Ankündigung der negativen Konsequenz

Dem Kind Chance geben, sein Verhalten zu verändern

Dem Kind die Möglichkeit geben, sein Fehlverhalten zu begründen

Nochmaliges Begründen der Regel (kurz)

Durchführen der negativen Konsequenz

4. Keine langen Diskussionen

5. Möglichst ruhiges Durchführen der negativen Konsequenz

 

Vgl. Petermann, F.; Döpfner, M.; Schmidt, M.: Ratgeber Aggressives Verhalten. Hogrefe 2008

Links zum Thema (es gibt unzählige):

http://www.ads-kurse.de/strafen_logische_konsequenzen.htm

http://www.ads-kurse.de/lob_strafe_erziehung.htm

http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_aktuelles/a_erziehungsfragen/s_816.html

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17. Mai 2010 | Erziehungsberechtigte/Institutionen | Unterricht