Der Autor steht einer vorschnellen Etikettierung aufgrund eines Verhaltens, das in bestimmten Situationen beobachtet werden kann, sehr kritisch gegenüber.
Selbstverständlich braucht es bei der Beobachtung von Verhaltensweisen/ Verhaltensauffälligkeiten, den Verdacht nahe legen, dass ein Kind ADHS hat weitere konzentrierte und seriöse Beobachtung, Kontakt zu den Eltern, gemeinsame Beobachtung und Reflexion mit Kolleginnen und Kollegen und in weiterer Folge eine profunde Diagnostik, die sicherstellt, dass nicht vorschnell und überhastet Medikamente verabreicht werden, die unter Umständen gar nicht notwendig gewesen wären. Gleichzeitig muss aber entschieden davor gewarnt werden, sich exakter Diagnostik zu verschließen und damit einem Kind möglicherweise nicht die Behandlung zukommen zu lassen, die es unbedingt brauchte.
Von ADHS sind ca. 3 bis 10 % der Kinder betroffen, das Störungsbild findet sich bei Boden wesentlich häufiger als bei Mädchen, doch ist jene These nach neuesten Untersuchungen nicht haltbar.
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